#22 Warum tut Ghosting so weh? Mit Psychologin Anja Wermann

Shownotes

Das erste Date lief super, aber jetzt antwortet das Gegenüber auf keine Nachricht mehr? Die langjährige Freundin zieht aus der gemeinsamen Stadt weg und ruft dann einfach nicht mehr zurück? Wenn Personen plötzlich aus dem eigenen Leben verschwinden, nennt man das „Ghosting“ – meist im romantischen Kontext oder in Freundschaften.

Und Ghosting wird immer häufiger, erzählt Psychologin und Inhaberin der Ghosting-Ambulanz Anja Wermann. Warum ist das so? Was versteht man tatsächlich unter Ghosting – und was eben nicht? Warum ghosten Menschen überhaupt andere? Und wie geht man mit den Selbstzweifeln um, die kicken, wenn man geghostet wurde? Diese und weitere Fragen beantwortet Anja in dieser Podcastfolge von „How it works“, präsentiert von Die Techniker.

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Transkript anzeigen

00:00:03: Stellt euch vor, ihr lernt jemanden kennen.

00:00:05: Vielleicht online oder ganz analog.

00:00:07: Ihr schreibt mit der Person, vielleicht telefoniert ihr irgendwann und merkt, hey, wir verstehen uns ziemlich gut.

00:00:13: Vielleicht trefft ihr euch vielleicht sogar öfter.

00:00:15: Das Ganze wirkt schon fast wie eine Beziehung oder sowas in der Art.

00:00:19: Die Tagträume, die sind auf jeden Fall da.

00:00:21: Es ist ein bisschen aufregend und schön.

00:00:24: Und dann plötzlich nichts mehr.

00:00:29: Funkstille.

00:00:30: Das Gegenüber antwortet nicht mehr, reagiert auf keinen eurer Anrufe, blockt euch vielleicht sogar.

00:00:37: Es gibt keine verlässlichen Zahlen dazu, wie viele Menschen von Ghosting betroffen sind.

00:00:43: Aber mit Online-Dating werden es immer mehr.

00:00:46: Das weiß sie.

00:00:47: Den Verstand, der ist wie ein Spürhund.

00:00:50: Du stellst ihm eine Frage, er will dir die Antwort liefern.

00:00:53: Und beim Ghosting fragst du dich ja, warum ist das passiert?

00:00:56: Und dann ist dein treuer Verstand, dein Spürhund, der läuft dann los und er will dir diese Antwort liefern und er findet die aber nicht.

00:01:03: Das ist Psychologin Anja Wehrmann.

00:01:05: Sie ist zu Gast in dieser Podcastfolge und verrät, warum nimmt Ghosting denn zu?

00:01:11: Warum ghosten Menschen andere?

00:01:13: Wie geht man damit um, wenn man selbst ghostet wird und die Selbstzweifel kicken?

00:01:18: Was unterscheidet den Liebeskummer, der nach dem Ghosting-Volk von dem nach einer normalen Trennung.

00:01:24: Und überhaupt, wie geht es eigentlich anderen Menschen mit ihrem Herzschmerz?

00:01:29: Diese und weitere Fragen klären wir jetzt.

00:01:48: Anja Wehrmann ist Psychologin und Inhaberin der Ghosting-Ambulanz in Berlin.

00:01:53: Dort berät sie Klientinnen, die von Ghosting betroffen sind.

00:01:57: Die Ghosting-Ambulanz hat sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrung gegründet, denn auch Anja Wehrmann und ich nenne sie im Interview gleich einfach Anja, wurde mal ge-ghostet.

00:02:06: Bevor sie davon berichtet und ich ihr meine Fragen stelle, lese ich ihr und euch eine Nachricht zum Thema aus der Community vor.

00:02:14: Von Maya.

00:02:15: Die schreibt ... Ich bin jetzt mal ganz ehrlich.

00:02:20: Ich glaube, ich ghoste.

00:02:22: Und meistens gar nicht aus böse Absicht.

00:02:24: Es passiert mir auf digital sogar mit engen Freundinnen.

00:02:27: Wenn mir jemand eine lange Nachricht schreibt, will ich in Ruhe und ausführlich antworten.

00:02:31: Also denke ich, mach ich später.

00:02:33: Nur kommt dieses später oft nie, weil dann wieder irgendwas anderes los ist oder ich es schlicht vergesse.

00:02:41: Je länger ich nicht antworte, desto schwerer wird es und desto mehr schäme ich mich.

00:02:46: Irgendwann ist es dann fast unmöglich wieder einzusteigen.

00:02:49: Manchmal fragen mich Freundinnen sogar ob ich sauer bin, bin ich nicht, höchstens auf mich selbst.

00:02:55: Aber anstatt einfach kurz zu schreiben und Entwarnung zu geben, will ich mich wieder erklären.

00:03:00: Und genau das schiebe ich dann wieder vor mir her.

00:03:03: Ein teufels Kreis, aus dem ich nicht rauskomme.

00:03:06: Klar, es gibt auch dieses bewusste Ghosting von Menschen, die feige sind.

00:03:09: Aber vielleicht bin ich genau das auch nur aus anderen Gründen?

00:03:13: Diesen Druck immer schnell reagieren zu müssen, den spüre ich auf jeden Fall extrem.

00:03:17: Aber wie kommt man da raus?

00:03:19: Meine Freundinnen sind mir wichtig.

00:03:20: Nur macht mir der Alltag mit all seinen Verpflichtungen das verdammt schwer.

00:03:31: Liebe Anja, schön, dass du heute da bist.

00:03:33: Danke für die Einladung,

00:03:34: Anna.

00:03:35: Ich kenne jetzt Ghosting vor allem aus dem Dating-Kontext.

00:03:39: Ist das, was Maya da beschreibt, überhaupt Ghosting im klassischen Sinne?

00:03:43: Also im klassischen Sinne würde ich sagen, nein.

00:03:46: Sie hat ja schon vor sich zu melden und sie ist ja nicht abgetaucht, weil sie nie wieder mit der Person irgendwas zu tun haben möchte, sondern weil ihr eben die Zeit fehlt, der passende Moment.

00:03:56: Ich glaube, das kennen ganz, ganz viele von uns auch.

00:03:58: Heutzutage würde sie so zugeschüttet mit Nachrichten, kann sie nicht immer alles sofort beantworten.

00:04:03: Und ein richtiges Ghosting wäre tatsächlich, wenn eine Freundin jetzt nachher, sag mal, Maya, was ist denn los?

00:04:08: Ist noch gar nicht geantwortet.

00:04:09: Und dann würde Maya sie blockieren und ganz abtauchen und gar nicht mehr reagieren.

00:04:13: Freundschaft vorbei, so ungefähr.

00:04:14: Aber ich denke, in dem Fall würde sie ja schon schreiben, tut mir leid zu viel um die Ohren oder irgendwie sowas.

00:04:19: Also sie ist dann wieder da im Kontakt und das ist dann kein klassisches Ghosting.

00:04:24: Wenn jetzt Maya ihren Freund ihnen aber tatsächlich nicht mehr zurückschreiben würde und obwohl es nicht ein Dating-Kontext ist, sondern eben in der Freundschaft passiert, dann wäre es aber schon ghosting, oder?

00:04:34: Genau, ghosting kann ja eigentlich in ganz vielen Kontexten auftreten, nicht nur im romantischen Sinne, auch in Freundschaften oder sogar auf Arbeit.

00:04:40: Also das meint nicht wegen Menschen die Stelle angeboten wird und die tauchen dann nicht auf oder umgekehrt, du bewürfst dich irgendwo und bekommst aber gar keine Reaktion dieses potenziellen Arbeitgebers und das ist tatsächlich auch ghosting.

00:04:53: Wahrscheinlich passiert das aber schon meistens im Dating-Kontext, oder?

00:04:59: Also zumindest sind das die Fälle, die am meisten bei mir auflaufen.

00:05:02: Es passiert allerdings auch in Freundschaften, dass auch nicht zu knapp, aber ich denke im Dating-Kontext, gerade was Online-Dating angeht, ist das schon am häufigsten.

00:05:11: bevor wir auf deine Tätigkeit angehen und auf die Betroffenen würde ich noch mal gerne sozusagen auf Maya Seite bleiben oder diese ein bisschen betrachten.

00:05:21: Sie schreibt jetzt, dass sie, auch wenn es kein klassisches Ghosting ist, aber dass sie im Alltagstrubel vergisst zu antworten, sie schreibt, dass sie sich schämt.

00:05:28: Was weiß man denn über die Gründe, warum Menschen andere Ghosten und was weiß man vielleicht sogar darüber, wie es den Menschen, die Ghosten selbst damit geht?

00:05:38: Also jemand, der wirklich richtig groß ist, also den Kontakt abricht, dass es entweder auch häufig eine Angst vor Konflikten, also dass es in dieser Beziehung, in dem Kontakt irgendwas gibt, was die Person stört, aber sie weiß nicht, wie sie es ansprechen soll.

00:05:53: Also so eine Scheu von vor Konflikten.

00:05:56: Es kann aber tatsächlich auch sein, dass man jemanden schonen möchte, also dass man denkt, das wäre jetzt schlimmer, wenn ich sage, was mich stört, als wenn ich es anspreche und deswegen tauche ich lieber ab und sage gar nichts.

00:06:06: Das ist nicht unbedingt schonen dafür.

00:06:07: die betroffene Person, aber das ist tatsächlich auch ein Grund fürs Ghost.

00:06:11: Und manchmal ist es auch tatsächlich eine gewisse Bequemlichkeit, sich nicht auseinandersetzen zu wollen.

00:06:16: Und es gehört inzwischen auch so ein bisschen zu einem, ich sag mal, normalen Umgang.

00:06:20: Also das ist gar nicht mehr so ungewöhnlich, gerade wenn du die Studien anguckst, dass zum Beispiel Menschen zwischen zwanzig und dreißig relativ viel Ghost, also mehr als die Altersstufen darüber, da ist es schon so in gewisser Weise normal geworden.

00:06:34: An dieser Stelle ein kurzer Einschub.

00:06:37: Denn es gibt aktuelle wissenschaftliche Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, was in Ghostern, also Menschen, die Ghosten, vorgeht.

00:06:45: Und das will ich euch nicht vorenthalten.

00:06:47: Hier ein paar Insights.

00:06:49: Forschende Schlussfolgern, dass Ghostern das Gegenüber nicht egal ist.

00:06:55: Anders als Gehostete, das womöglich vermuten würden.

00:06:59: Ein Grund für Ghosten ist der Studie zufolge nämlich viel mehr der Versuch, die Gefühle des Gegenübers nicht zu verletzen.

00:07:06: Auch eine Studie von «Zwanzig-Zwanzig» der Uni Rotterdam kommt zu dem Schluss, dass Ghosting häufig weder mit bewusster noch mit böser Absicht passiert.

00:07:15: Eine Studie der Uni Wien zeigt außerdem, es gibt einen Zusammenhang zwischen Kommunikationsflut, die Forscher nennen es Communication Overload, und dem Ghosten in romantischen Beziehungen.

00:07:27: Also, je mehr Kommunikationsflut oder Overload eine Person empfindet, desto eher ghostet sie.

00:07:34: In Freundschaften ist das etwas

00:07:36: anders.

00:07:37: Hier gibt es einen Zusammenhang mit dem Selbstwertgefühl.

00:07:40: Je niedriger das ist, desto eher Ghostenmenschen ihre Freundinnen.

00:07:44: Über einen langen Zeitraum hinweg kann Ghosting in Freundschaften bei den Ghostern sogar depressive Tendenzen hervorrufen.

00:07:51: Warum das so ist, das ist laut den Forschenden noch nicht ganz klar.

00:07:55: Mögliche Gründe könnten aber, ganz vereinfacht ausgedrückt, die hier sein.

00:08:00: Wenn Menschen ihre Freunde ghosten, dann laufen sie Gefahr als schlechte Freunde zu gelten.

00:08:05: Und den Schuh zieht man sich natürlich nicht gern an.

00:08:08: Außerdem manövrieren sich Ghoster ja selbst in eine unangenehme soziale Situation.

00:08:13: Denn wenn man eine nahestehende Person ignoriert, lebt man mit der Vermutung, dass die das möglicherweise eben nicht gut findet, sauer auf einen ist oder vielleicht enttäuscht.

00:08:23: Und solche Gedanken könnten dann negative Gefühle auslösen.

00:08:30: Wenn du jetzt sagst, es gibt Altersabhängiges Ghostings, gibt es irgendwie noch mehr Faktoren.

00:08:35: oder gibt es so einen Ghosting-Typ sozusagen?

00:08:38: Sind das zum Beispiel eher Männer, eher Frauen?

00:08:40: Kann man da vielleicht noch mehr sagen?

00:08:42: Es ist so ein richtigen Ghosting-Typ gibt es nicht.

00:08:45: Ich glaube, es sind eher die Umstände dazu führen.

00:08:47: Also wenn du zum Beispiel, da kommen wir vielleicht später noch drauf mit Social Media groß geworden bist und wie leicht das auch ist, zu blockieren und Kontakt zu beenden, dann ist es noch mal was anderes, als wenn du älter bist und vor allem im sozusagen realen Leben jemanden kennenlernst.

00:09:02: Und genau, das ist nämlich auch ein spannender Aspekt.

00:09:05: Auch wenn ich da ein bisschen vorspringe dieses, was ist der Unterschied von früher?

00:09:11: Wie wir aufgewachsen sind zu heute.

00:09:13: Du hast zum Beispiel früher vor vielen Jahrzehnten jetzt so mal angenommen.

00:09:15: Du bist jetzt in deinen Fünfzigern oder so.

00:09:18: Jemanden vor allem im echten Leben im Freundeskreis kennengelernt.

00:09:21: Oder wenn wir noch weiter zurückgucken.

00:09:23: Ich bin ja DDR geboren.

00:09:24: Da gab es nicht mal ein Telefon.

00:09:25: Das heißt, du kannst die Leute wirklich nur in deinem direkten Umfeld.

00:09:28: Da gab es das gar nicht irgendwie online.

00:09:31: Irgendwo jemandem anderen Ende der Welt mal kennenlernen oder sowas.

00:09:34: Und dann ist es aber tatsächlich doch viel schwieriger, diesen Kontakt zu beenden.

00:09:38: Also wenn du jemanden aus deinem direkten nahen Umfeld kennenlärts, über gemeinsame Freunde oder am Arbeitsplatz, ist es ja viel schwerer abzutauchen und zu sagen, nee, tschüss, kein Bock mehr.

00:09:48: Ja.

00:09:48: Und weil du zwangsläufig den Personen begegnest oder du hast ein gemeinsames Umfeld, die dich dann ansprechen nach dem Motto, hey, sag mal, was machst du denn da?

00:09:57: Du musst dich doch mal wieder bei XY melden.

00:09:59: Du kannst dann nicht einfach so auftauchen.

00:10:00: Also diese sogenannte soziale Kontrolle war viel, viel größer früher und die ist gerade jetzt, wenn du mit online mit der online Welt aufgewachsen bist, ist sie viel geringer.

00:10:09: Also online wirst du nicht einfach angesprochen, was du gerade machst und du kannst halt auch leichter abtauchen.

00:10:15: Ja, das stimmt.

00:10:16: Es wird einem heutzutage oder in dem Kontext viel einfacher gemacht, andere Leute zu ghosten und sich nicht mehr zu melden.

00:10:22: Schauen wir uns doch vielleicht die andere Seite an, also die Seite der Betroffenen.

00:10:26: Ich habe gerade mit einer Kollegin gesprochen und ich weiß es nicht, aber ich vermute, dass wir auf Ghosting sehr unterschiedlich reagieren würden oder reagiert haben.

00:10:35: Kannst du so ein bisschen darüber berichten, was deine Klientinnen so für Erfahrungen mitbringen, was für Gefühle die dir schildern?

00:10:41: Ja, also meistens ist es ghosting in einem romantischen, in einem Dating-Kontext, seltener in Freundschaften, ganz selten im Familienkreis, was nochmal so ein bisschen ein eigenes Thema ist.

00:10:54: Die häufigste Frage ist tatsächlich dieses Warum.

00:10:57: Also man möchte eigentlich verstehen, warum wurde ich gehostet, was ist in unserem Kontakt schief gelaufen, dass die andere Person einfach abgetaucht ist.

00:11:04: Und da man diese Antwort nicht erhält, kann sich dieses Warum sehr, sehr fest fressen sozusagen oder einkraben.

00:11:12: Es ist aber oft auch so ein Gefühl von, bin ich es nicht mal wert, dass man mir ein Gespräch anbietet, wo ich mal erfahre.

00:11:20: was hier eigentlich passiert ist.

00:11:22: Also man fühlt sich auch so ein bisschen abgelegt, wie so eine alte Klamotte, die man nicht mehr will.

00:11:27: Und genau, und das dritte ist oft noch dieses, ich würde mich eigentlich gerne wieder auf jemanden einlassen, aber ich habe halt Angst, dass es nochmal passiert.

00:11:36: Das sind eigentlich diese drei Hauptknackpunkte, die wir begegnen.

00:11:39: Du kannst gerne sagen, inwieweit du darüber reden möchtest oder wie weit du es ausführen möchtest, aber wie war das dann bei dir und wie hilft dir das jetzt vielleicht auch für die Arbeit?

00:11:49: oder inwiefern kannst du dich jetzt mit den Klientinnen, wenn dir das Schild dann auch identifizieren?

00:11:54: Ja, also bei mir war der größte Knackpunkt tatsächlich dieses Warum.

00:11:58: Also ich habe es einfach nicht verstanden, wieso das aus dem Nichts jetzt quasi beendet wurde.

00:12:06: Und ich kriege tatsächlich relativ oft zurückgespiegelt, dass wenn ... meine Klientinnen mir was erzählen, ... ... wie das für sie ist, ... ... dass sie sich tatsächlich ... ... auf einer ... ... auf einer ... ... Ebene verstanden fühlen, ... ... die nicht nur theoretisch ist, ... ... also dass quasi rüberkommt, ... ... wenn ... ... also auch wenn jemand vor mir sitzt, ... ... der dann sagt, ... ... ich habe seit fünf Jahren ... ... also dieses Warum, ... ... ich kann das nicht loslassen, ... ... dann fühlen sich aber die Betroffenen ... ... bei mir nicht komisch, ... ... weil ich das halt nachvollziehen kann.

00:12:33: Also selbst wenn ich jetzt nicht fünf Jahre ... ... dieses Warum hatte, aber ich kenne diese ... diese Intensität, also wie man das wirklich beschäftigen kann.

00:12:41: Und ich glaube, das ist tatsächlich ein anderes Verstehen, als wenn du es nur in einem Buch gelesen hast oder so.

00:12:47: Mich würde interessieren, wie man dieses Warum denn löst.

00:12:49: Wahrscheinlich gibt es da jetzt auch keine Antwort für alle, aber vielleicht kannst du schon so ein bisschen für allgemeinert sagen oder unterschiedliche Tipps, Tricks, Vorgehensweisen, wie man das für sich löst, weil offensichtlich kann man die Personen ja nicht mehr fragen.

00:13:02: Genau, die... Da kommt keine Antwort mehr, das läuft quasi ins Leere.

00:13:07: Und ich hatte ursprünglich meine Übung, da stellt man sich vor, dass man ein Buch liest.

00:13:12: die Geschichte von mir und der anderen Person und das läuft alles ganz gut.

00:13:15: und dann plädt euch um und sagt, die Seite ist leer.

00:13:17: Und dann sitze ich vor diesem Buch und denke so her, was ist denn hier passiert, wie geht denn die Geschichte weiter und warum ist überhaupt zu Ende?

00:13:23: Und dann ist das so ein bisschen wie so eine visualisierte Übung, dass man sich vorstellt, okay, ich kann mich jetzt entscheiden, bleibe ich jetzt noch länger vor diesem Buch sitzen und denke über diese leere Seite nach oder klappe ich das Buch erst mal zu und stelle es ins Regal und guck mal wieder, was in meinem Leben jetzt eigentlich los ist.

00:13:41: Und diese Übung ist relativ hilfreich, aber die verliert irgendwie auch schnell ihre Wirkung.

00:13:46: Also ich hatte dann Menschen, die kamen so unter Einsetzung, da haben wir diese Übung gemacht, sind ganz gut nach Hause gegangen und kommen das nächste Mal wieder und denken, ja okay, das hat nur so kurzfristig geholfen.

00:13:56: Und dann war dieses Warum wieder da.

00:13:58: Und das war dann tatsächlich der Punkt, wo sich das weiterentwickelt hat, wo ich dann das Konzept des Spürhunds quasi entwickelt habe.

00:14:07: Das ist so ein bisschen aus der Achtsamkeit entnommen.

00:14:09: Und zwar, wenn du dir die vorstellst, dein Verstand, der ist wie ein Spürhund.

00:14:14: Also du stellst ihm eine Frage, er will dir die Antwort liefern.

00:14:17: Und beim Ghosting fragst du dich ja, warum ist das passiert?

00:14:21: Und dann ist dein treuer Verstand, dein Spürhund, der läuft dann los und er will dir diese Antwort liefern.

00:14:26: Und er findet die aber nicht, weil die ja nicht Die ist bei der anderen Person, die nicht rausrückt.

00:14:31: Der Spürhund kann wahnsinnig lange laufen, teilweise fünf Jahre oder vielleicht auch länger.

00:14:36: Und ich finde es schön, das so zu betrachten.

00:14:39: Nicht mein Verstand ist außer Kontrolle geraten und ich habe jetzt so einen Gedankenkreisen und kann das nicht stoppen, sondern ich habe tatsächlich den ja aktiv eigentlich losgeschickt.

00:14:47: Und genauso wie ich einen Hund loschicke, der irgendwie einen Stöckchen suchen soll oder so, kann ich auch diesen Spiewhund zurückrufen und dann quasi, ich finde es immer schön, das auch anzuerkennen, was unser Verstand oder unser Körper ... für uns tut und dann zu sagen, hey, danke, dass du so lange nach der Antwort gesucht hast.

00:15:04: Aber wir werden die nicht finden.

00:15:05: Deswegen erlöse ich dich mal von dieser Aufgabe.

00:15:08: Und dann ist es halt das Ding, du kannst ja deinen Verstand oder deinen Spürhund mit neuen Sachen beschäftigen.

00:15:13: Du kannst ihm neue Fragen stellen.

00:15:15: Zum Beispiel, was würde mir jetzt eigentlich heute gerade gut tun?

00:15:19: Was brauche ich jetzt gerade oder ein bisschen weitergedacht?

00:15:23: Wie möchte ich jetzt eigentlich mein Leben weiterhin gestalten?

00:15:25: Also klar, das ist richtig scheiße gelaufen mit dieser Ghosting Erfahrung.

00:15:29: wie will ich jetzt eigentlich weitergehen sozusagen?

00:15:33: Das ist ja jetzt nicht, auch wenn das manchmal so vorkommt, das Ende der Welt, sondern das Leben geht tatsächlich weiter und du kannst halt, das ist wieder aus der Achtsamkeit, nicht zwei Dinge gleichzeitig denken.

00:15:43: Du kannst nicht drüber nachdenken, warum wurde ich gehostet?

00:15:46: und drüber nachdenken, wie du dein Leben gestalten willst.

00:15:49: Du kannst nur eins gleichzeitig denken und das ist halt ganz hilfreich, dass du dir quasi neue Fragen überlegst oder gibst.

00:15:58: Aus meinem bekannten Kreis habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ghosting, zum Beispiel, wenn das auf einer Online-Plattform stattfindet, manchmal Personen stärker mitnimmt oder stark mitnimmt, obwohl die sich vielleicht im Zweifel noch gar nicht getroffen haben, also ob die waren überhaupt nicht zusammen.

00:16:15: Man könnte meinen, das war ja noch gar nichts Ernstes und trotzdem macht das ganz viel mit den Personen.

00:16:19: Kannst du vielleicht so ein bisschen erklären, warum das so ist und wehen das vielleicht?

00:16:22: Hertha trifft in Anführungszeichen und wehen weniger?

00:16:25: Gern.

00:16:25: Also es gibt tatsächlich ziemliche Unterschiede, die wir Menschen auf Ghosting reagieren.

00:16:29: Wie sehr sie das mitnimmt und das hat halt zum einen mit deiner Veranlagung zu tun.

00:16:35: Also wie stark reagiere ich zum Beispiel auf den Gefühl von Ablehnung oder Fallen gelassen zu werden, nicht gewollt zu werden.

00:16:43: Aber es sind noch Vorerfahrungen, als wenn jemand zum Beispiel schon Verlusterfahrungen gemacht hat in der Kindheit durch meinetwegen Scheidung der Eltern oder so.

00:16:52: und das noch so rumschlummert und nicht richtig verarbeitet wurde, dann kann quasi dieses Ghosting dieses ganze Paket mit hochholen.

00:17:01: Und das ist einem nicht immer unbedingt bewusst, was da passiert, aber es ist dann so, dass das Ghosting, auch wenn man die Person vielleicht gar nicht getroffen hat, sondern intensiv geschrieben hat und dann war es vorbei, das Ghosting kann aber was aktivieren, was quasi noch geschlafen hat sozusagen.

00:17:16: Wenn man sich... normal in Anführungszeichen, großen Anführungszeichen-Trend, ist es meistens ja ohnehin schon schmerzhaft.

00:17:23: Ghosting ist im Zweifel noch schmerzhafter.

00:17:25: Vielleicht kannst du einmal erklären, was der Unterschied so auf emotionaler Ebene ist zwischen gehostet werden und sich.

00:17:33: normal trennen, wenn man es so nennen mag.

00:17:35: Ja, ich glaube, der größte Unterschied ist, dass das Ghosting tatsächlich aus dem Nichts kommt.

00:17:40: Also das kommt ja wirklich abrupt von heute auf morgen, ohne irgendeine Erklärung.

00:17:44: Oft ist es auch so, dass die Betroffenen das nicht haben kommen sehen.

00:17:47: Also, dass sie gedacht haben, das läuft gut oder teilweise ja im dating-Kontext wurde schon zukunftsbähne geschmiedet und boom, ist es vorbei.

00:17:55: Und bei einer Trennung, in einer anfangszeichen normalen Trennung ist es oft so, dass du es eigentlich kommen siehst.

00:18:00: Irgendwas läuft nicht gut in der Beziehung.

00:18:02: ist knürscht, man hat vielleicht schon diverse Diskussionen gehabt und es wird halt nichts besser und dann kommt eines Tages die Trennung.

00:18:09: Also das ist halt in der Regel, das ist jetzt nicht hundertprozent aller Fälle so, aber meistens siehst du es kommen, die Trennung und wird es halt nicht so kalt erwischt sozusagen und die Folgen sind dann so, also... Eigentlich ist es relativ ähnlich.

00:18:25: Du hast doch bei einer Trennung, also die du kommen siehst.

00:18:27: Trotzdem kann dich das beschäftigen, hätte ich irgendwas anders machen sollen.

00:18:32: Können wir es nicht nur mal versuchen und so weiter.

00:18:35: Diese Frage, hätte ich irgendwas anders machen können, ist ja auch beim Ghosting.

00:18:40: Nur du hast halt keinerlei Chance, die andere Person noch zu erreichen nach einer Trennung.

00:18:44: Ist es vielleicht so, dass du mit deinem Ex oder deiner Ex noch mal reden kannst.

00:18:48: Auch wenn manchmal lehnen die das vielleicht ab, aber vielleicht kannst du in einem Jahr, wenn sich alles ein bisschen beruhigt hat, noch mal drüber reden.

00:18:54: Also du hast noch so ein bisschen gegenüber beim Ghosting halt nicht.

00:18:59: Man hört ja oft von verschiedenen Phasen des Liebeskommers, die nach einer Trennung durchlaufen werden.

00:19:07: Ist das was, was wissenschaftlich tatsächlich haltbar ist und inwiefern beeinflusst das Ghosting, das Durchlaufen dieser Phasen, kann man das sagen?

00:19:15: Also es gibt schon Untersuchungen zu diesen Phasen und man hat versucht die dann einzugrenzen oder in so Gruppen zu stecken sozusagen, also dass zum Anfang meinetwegen noch Verleugnis, dass überhaupt eine Trennung kommen.

00:19:28: Du denkst ja die ganze Zeit, naja, das wird sich schon wieder einkriegen und irgendwie kriege ich ihn oder sie wieder rum und dann kann es halt diese Wutphase geben, wo du eigentlich total wütend bist auf die Trennung und dann kann es aber auch Trauer geben.

00:19:41: Aber es ist, also man kann das in so eine Cluster quasi packen, aber es ist nicht... so, dass es einen einheitlichen Ablauf gibt.

00:19:47: Also, dass du keine Ahnung, Monat eins so und so, Monat fünf so und so, so ist es nicht, sondern diese Phasen können sich ja auch vermischen oder abwechseln.

00:19:56: Das ist ein bisschen wie bei den Trauerphasen, wenn niemand verstorben ist.

00:20:00: Da gab es ja auch diese Phasen, die von dieser Bequüpleros definiert wurden.

00:20:05: Den einen Tag denkst du, ich glaube, ich bin drüber hinweg so und dann ist es morgens und abends bis dann plötzlich wieder völlig fertig.

00:20:12: Also, das ist... sind diese Trennungsphasen, wie gesagt, die nicht so standardisiert sind.

00:20:20: Dieses fünf-Fasen-Modell von Elisabeth Kübler-Rost, das Anja hier anspricht, das sieht angewendet auf Trennungen bzw.

00:20:27: Liebeskummer ungefähr so aus.

00:20:30: Phase eins ist häufig die Leugnung.

00:20:33: Man kann noch gar nicht glauben, dass die Beziehung vorbei sein soll.

00:20:36: Andere sprechen aber auch von der Vorahnung.

00:20:38: Wenn man sich noch in der Beziehung befindet und einem leise schwarnt, das läuft nicht mehr ganz so rund.

00:20:45: Dann, nach der Trennung, kommt häufig Wut.

00:20:48: Entweder auf den oder die Ex, oder auf sich selbst.

00:20:52: Häufig folgt darauf so was wie die Verhandlung oder ein Falschen.

00:20:55: Man versucht die Beziehung noch zu kitten und hofft, dass es vielleicht ja doch noch mal was wird?

00:21:02: Danach kommt leider oft eine depressive Phase.

00:21:04: Man ist auf Liebesentzug, endgültig im Schmerz angekommen.

00:21:10: Das äußert sich unterschiedlich.

00:21:12: Häufig Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, oder Schlafprobleme.

00:21:17: Und Phase fünf, die hört sich endlich wieder gut an.

00:21:20: Die Akzeptanz oder der Neuanfang.

00:21:23: Die Ex-Partnerinnen beginnen, die Trennung zu akzeptieren.

00:21:26: Es tut weniger weh und man fängt an, nach vorn zu schauen.

00:21:30: Aber diese Phasen sind natürlich individuell unterschiedlich und auch in ihrem Auftreten und in ihrer Reihenfolge nicht in Stein gemeißelt.

00:21:40: Genau, beim Ghosting kann ich jetzt nicht so richtig Phasen... festmachen tatsächlich.

00:21:47: Also es gibt schon diese lange Frage nach dem, warum.

00:21:53: Also das kann sich tatsächlich länger halten als bei einer anfingsteiligen normalen Trennung, weil eben einfach dieser Austausch nicht da ist.

00:22:02: Ich glaube, die kann äußerst stark sein.

00:22:05: dann oder länger dauern anhalten und Genau, und dieses Verleugnen ist da aber teilweise auch dieses... Na ja, vielleicht ist ja auch irgendwie der Person auch was passiert oder die meldet sich vielleicht doch noch mal oder sowas, also das kann da auch drinnen stecken.

00:22:20: Aber ich glaube, dieses lange Verweilen bei dem Warum ist beim Ghosting schon ziemlich spezifisch.

00:22:27: Es ist ja auch, also ich meine, es kann ja auch tatsächlich sein, dass jemand irgendwie krank war oder wie die... Meier hieß ich, glaube ich.

00:22:35: Das beschreibt, dass sie dann ein paar Monate war der Funkstille quasi und sie schämt sich total und es fällt ihr schwer, wieder Kontakt aufzunehmen.

00:22:43: Das kann ja tatsächlich sein, dass so jemand dann einfach wieder auftaucht.

00:22:46: Du denkst vielleicht so nach drei Monaten, ich glaube, sie hat mich jetzt gehostet und dann ist sie plötzlich wieder da und es war gar nicht so.

00:22:52: Also ist das tatsächlich eine ganz schwierig zu beantworten Frage, bin ich jetzt eigentlich gehostet worden oder nicht?

00:22:57: Ja.

00:22:57: Ja, total.

00:22:58: Ich

00:22:58: glaube, du merkst es vielleicht daran, wenn du doch noch mal versuchst, die anderen Personen aktiv zu kontaktieren und dann mehrmals ins Leere läuft oder wenn du vielleicht bei WhatsApp blockiert wirst, dann ist es vielleicht relativ eindeutig, aber du kannst ja auch jemanden blockieren und deblockieren und das ist auch nicht so ein hundertprozentiges Signal.

00:23:16: Ja, total.

00:23:17: Du hast vorhin schon Tipps gegeben, die du ... In der Ghosting-Ambulanz mit deinen Klientinnen anwendest, hast du darüber hinaus vielleicht auch übergreifende Ratschläge, Gedankenstützen, die sich Betroffene vielleicht zu Nutzen machen könnten.

00:23:36: Also ist es immer tatsächlich ganz gut, sich zu verdeutlichen, dass Wenn du gehostet wirst, dann hat es nicht unbedingt was mit dir zu tun, denn es ist ganz viel in der anderen Person, was wir von schon gesprochen hatten, mit dem vielleicht eine Angst vor Konflikten jetzt zum Beispiel.

00:23:53: Und also es ist ganz, ganz stark, ganz wichtig, meine ich, dieses Ghosting nicht mit deinem Selbstwert, nicht mit deinem Wert als Mensch in Verbindung zu bringen.

00:24:03: Und also gerade diese Gedanken, ich bin es halt nicht wert, dass mir mal irgendeine Auskunft gibt.

00:24:10: Ja, das ist ganz wichtig, sich zu sagen, Nio.

00:24:12: Das hat tatsächlich nichts mit mir zu tun.

00:24:15: Und es ist natürlich schwierig, wenn dann diese Ghosting-Erfahrung auf sowieso schon einen angeschlagene Selbstwert trifft.

00:24:21: Aber trotzdem kann man sich das sagen, dass es tatsächlich nichts mit mir persönlich zu tun hat.

00:24:27: Und was auch, das ist ein bisschen die Überschneidung zu dem klassischen Liebeskummer, wenn man jetzt eine Anflugzeichen und normale Trennung hatte.

00:24:34: Zum Beispiel sich was Gutes zu mit Freunden weggehen.

00:24:37: Also es ist schon okay, sich mal ein bisschen einzuigeln, aber man sollte schon gucken, dass es nicht ausartig sozusagen und weil ein Igeln kann gut sein, aber zu viel ein Igeln ist auch wieder nicht gut.

00:24:49: Also den Kontakt zu Freundinnen, Freunden oder zu Familie, wenn die unterstützend ist, nicht vernachlässigen auch mal wieder rausgehen, ins Kino gehen.

00:24:56: Also Ablenkung ist auch ganz hilfreich.

00:24:59: Also jetzt nicht so, dass man sich permanent rund um die Uhr ablenkt und mit Alkohol zuschüttet oder so, aber halt mit guten Freunden, Freunden was unternehmen, was einem gut tut.

00:25:07: Das ist schon sehr hilfreich.

00:25:09: und Wichtig finde ich es auch gerade beim Ghosting, wenn da diese... Angst da ist, dass man das wieder passiert, dass du dir vielleicht eine Liste machst mit Menschen, die dich in deinem Leben eben nicht gehostet haben.

00:25:21: Also ich bin ziemlich sicher, dass es einfach mehr Menschen gibt, die stabil an deiner Seite sind, als die, die dich gehostet haben.

00:25:29: Und es ist tatsächlich hilfreich so was aufzuschreiben und dann vor Vorsicht zu haben.

00:25:34: Wir sind auch wieder bei diesem Thema Verstand.

00:25:37: Also der Verstand, der liebt tatsächlich so konkrete Beweise aus seinem echten Leben.

00:25:43: seine Annahmen stimmen oder nicht stimmen.

00:25:46: Also wenn ich meinen Verstand überzeugen will, okay, ich habe die ghosting Erfahrung gemacht, aber es ist wahrscheinlich, dass mir sowas nicht noch mal passiert, dann mache ich mir halt eine Liste mit den Menschen, die mich eben auch noch nicht gehostet haben.

00:25:57: Und wenn ich dann sehe, ah krass, das ist eine ziemlich lange Liste, dann kann das für deinen Verstand auch.

00:26:03: überzeugend sein.

00:26:04: Ja,

00:26:04: das finde ich ein sehr guten Tipp.

00:26:06: Ich weiß nicht, ob es menschlich ist oder ob ich das bin, aber ich würde im Zweifel wahrscheinlich auch eher die negative Sicht erst haben und die eine Person, die mich ghostet, würde ich alles in Frage stellen, als die vielen Menschen, die es nicht getan haben.

00:26:17: Genau, das ist auch ziemlich menschlich, dass wir oft eher auf das... Düstere gucken oder das was schief gehen kann.

00:26:24: Ich meine, das hat ja auch tatsächlich einen Überlebenssinn.

00:26:27: Es ist ja wichtiger, dass du auf die Dinge achtest, die dir auf die Füße fallen können oder die irgendwie bedrohlich sind, als wenn du dich die ganze Zeit über den Sonnenschein oder das Vogelspilschern freust.

00:26:37: Und deswegen ist es ja auch wieder so ein Ding aus der Achtsamkeit, dass man eben bewusst auf das Gute auch schaut.

00:26:43: Aber man muss jetzt nicht... Wie soll ich sagen, total blauölkisch

00:26:46: werden?

00:26:46: Ja, aber ich finde auch alleine muss ich sagen den Gedanken, wenn du jetzt sagst, es gibt da einen Anstieg durch soziale Medien.

00:26:52: Also das Wissen, dass ich nicht die einzige Person bin auf der Welt, der das passiert, sondern dass das sehr, sehr vielen Menschen immer häufiger passiert, kann ja auch schon helfen.

00:27:04: Genau, ich glaube, das ist ein ganz, ganz wichtiges Wissen.

00:27:08: dieses, ich bin nicht damit alleine oder... Vielleicht gibt es ja auch jemanden, dem was ähnliches passiert ist, mit dem du dich austauschen kannst.

00:27:15: und was tatsächlich auch ziemlich hilfreich sein kann ist, um sich so ein bisschen aus der Suppe zu ziehen, zu merken, ich kann vielleicht auch anderen was Gutes tun

00:27:25: oder...

00:27:26: Ja, vielleicht auch tatsächlich meine eigene Erfahrung so ein bisschen anbieten, so ein bisschen, wie ich das ja auch gemacht habe mit der Ghosting-Ambulanz, aber dieses Gefühl zu bekommen, das kann man über die Zeit entwickeln.

00:27:38: Ich finde es schwer, das von außen drauf zu fropfen, das geht nicht, aber so ein Gefühl von, das war vielleicht auch gar nicht umsonst, sondern irgendwas Gutes ist rausgewachsen.

00:27:46: Also man kann ja schauen für sich, ob das Anklang findet.

00:27:50: Das finde ich einen schönen Abschluss für unser Gespräch.

00:27:54: Vielen Dank, Anja, dafür.

00:27:55: Danke, Anna.

00:28:00: Das war die erste von drei Folgen der diesjährigen Staffel How It Works, präsentiert von der TK.

00:28:06: Die nächste Folge kommt in ungefähr zwei Wochen.

00:28:09: Da geht es um Prüfungsstress.

00:28:11: Wenn euch diese Folge gefällt, bewertet diesen Podcast gerne und lasst ein Abo da.

00:28:16: Und wenn ihr noch weitere Tipps rund um eure Gesundheit wollt, hört doch auch gerne in unsere anderen Staffeln rein.

00:28:23: Auch hier sprechen meine KollegInnen mit tollen Expertinnen.

00:28:26: Es geht um Ängste, Therapie oder die Quarterlife Crisis.

00:28:29: Und den Stress, der damit verbunden ist.

00:28:32: Bis dahin, macht's gut.

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