#23 Warum wird studieren immer stressiger? Mit Tobias Stächele und David Surges

Shownotes

Die erste WG, das erste Mal in einem Hörsaal sitzen und durch die erste Prüfungsphase kämpfen: Für Studienanfänger:innen ist die Zeit nach dem Abi die Zeit für viele erste Male. Klingt aufregend! Aber auch stressig. Und tatsächlich: Eine Studie von Die Techniker von 2023 zeigt, dass sich immer mehr Studierende gestresst fühlen.

Was steckt dahinter und wie lässt sich lernen, die Herausforderungen im Studienalltag etwas gelassener zu nehmen? Um diese und weitere Fragen geht es in der zweiten Folge der neuen Staffel von „How it works“ – dem Podcast, präsentiert von Die Techniker. Antworten geben Dr. Tobias Stächele, Psychotherapeut und Leiter der Psychotherapeutischen Ambulanz für stressbedingte Erkrankungen der Uni Freiburg, und Dr. David Surges, Psychologe und TK-Gesundheitsexperte.

Auf dem Content Hub „How it works“ findet ihr jede Menge Artikel rund um mentale Gesundheit. Und weitere Live-Talks, in denen Redakteur:innen von ZEIT Campus mit spannenden Persönlichkeiten und Expert:innen sprechen, findet ihr hier.

Transkript anzeigen

00:00:03: Zum ersten Mal von zu Hause ausziehen.

00:00:06: Rein in die erste WG mit Leuten, die man vielleicht noch gar nicht richtig gut kennt.

00:00:11: Das erste Mal in einem Hörsaal sitzen und sich wenig später durch die erste Prüfungsphase kämpfen.

00:00:18: Vielleicht zum ersten Mal in das Gebiet reinschnuppern, in dem man später arbeiten möchte?

00:00:23: Für Studienanfängerinnen ist die Zeit nach dem Abi die Zeit für viele erste Male.

00:00:29: Klingt aufregend.

00:00:31: Aber auch irgendwie

00:00:32: stressig.

00:00:33: Und tatsächlich zeigen Studien, zum Beispiel eine von der TK von zwanzig dreiundzwanzig, immer mehr Studierende fühlen sich heutzutage gestresst.

00:00:44: Woran liegt das?

00:00:45: Wer ist vom Unistress besonders

00:00:47: betroffen?

00:00:49: Was genau ist Stress überhaupt und ist er immer ein Problem?

00:00:52: Was passiert, wenn das Stressgefühl chronisch wird?

00:00:55: Und wie kann man lernen, im Studium vielleicht ein wenig gelassener mit stressigen Phasen umzugehen und ein bisschen den Druck rauszunehmen?

00:01:03: Das schauen wir uns jetzt

00:01:05: an.

00:01:05: Du hörst How It Works präsentiert von der TK und ich bin Anna.

00:01:19: Und wie ihr hört, ich habe viele Fragen

00:01:21: zu dem Thema.

00:01:22: Antworten

00:01:23: gibt es in dieser Episode gleich von zwei Experten.

00:01:26: Ich spreche mit Dr.

00:01:27: Tobias Stechele und Dr.

00:01:29: David Sorges.

00:01:31: Tobias ist Psychotherapeut und leitet die psychotherapeutische Ambulanz für stressbedingte Erkrankungen, kurz Stressambulanz, an der Uni Freiburg.

00:01:41: Das heißt, der Schöpfung gilt als Vorstufe, so als Zwischenstufe, in der jetzt als Burnout-Kriterium zum Beispiel einen Wochenende nicht mehr ausreicht, um mich zu erholen.

00:01:51: David ist Psychologe und TK Gesundheitsexperte.

00:01:54: Das sind für uns schon klare Signale, dass wir sagen, okay, das ist eine Tendenz, da müssen wir eigentlich frühzeitig auch schon präventiv versuchen, die jungen Menschen zu unterstützen, damit sie mit Stress besser umgehen können.

00:02:11: Lieber David, lieber Tobias, schön, dass ihr heute da seid.

00:02:14: Vielen Dank für die Einladung.

00:02:15: Hallo.

00:02:16: Bevor wir ins Gespräch reinstarten, les ich euch noch eine Nachricht zum Thema aus der Community vor von Leon, der schreibt.

00:02:26: Ich habe mich ganz am Anfang meines Studiums besonders gestresst gefühlt.

00:02:30: Am schlimmsten während der ersten Prüfungsphase.

00:02:33: Ich studiere im Bereich Design und musste da erstmals unter Zeitdruck kreativ sein und konnte die Anforderungen schwer einschätzen.

00:02:40: Ich war deswegen dauerhaft angespannt und gereizt, habe schlechter geschlafen.

00:02:43: Ich hatte ständig schlechte Laune und bin außerdem in so einer Art Schockstarre verfallen, weil ich nicht wusste, wo ich überhaupt anfangen soll.

00:02:51: Mittlerweile ist es in den Abgabenphasen besser geworden.

00:02:54: weil ich mich zeitlich ein bisschen besser organisieren kann und versuche, immer einen Ausgleich zu dem ganzen Unizeug zu finden.

00:03:01: Was mich heute aber immer noch sehr stresst, ist der Vergleich mit anderen Kommiliton-Innen.

00:03:07: Und bevor wir drei uns jetzt inhaltlich mit den Einzelheiten befassen, wollte ich euch einmal fragen, so ganz spontan, was ihr zu der Nachricht von Leon denkt.

00:03:17: Also, was fällt euch da ein oder auf an dieser Nachricht?

00:03:21: Ich kann gerne mal anfangen und ich finde, das sind ganz typische Situation zum einen.

00:03:27: Der Anfang des Studiums, da passiert etwas Neues, da muss man sich mit neuen Anforderungen auseinandersetzen.

00:03:32: Und zum anderen die Symptome oder die Bereiche, in denen was komisch läuft oder wo man nicht genau weiß, wie soll man damit umgehen und dass es mit der Zeit, mit ein bisschen mehr Routine, sie wieder so ein bisschen besser wird, in dem Fall beispielsweise sehr schön beschrieben.

00:03:46: Also ich finde es eine klassische Darstellung, wie so ein Stressprozess und so eine Stressschwierigkeit aussehen kann.

00:03:53: Ja, auf jeden Fall.

00:03:54: Ich musste da sofort auch an mein Studium denken und meine Prüfungsphase, also das kam mir sehr bekannt vor, dass das doch sehr viel Energie kostet, sich davor zu bereiten und man auch gar nicht weiß, was auf einen zukommt, gerade wenn man angefangen hat mit dem Studium und alles, was irgendwie neu ist, da ist es einfach ein großer Stressfaktor.

00:04:17: Ja, da kann ich auch nur bei Pflichten, ich erinnere mich auch daran.

00:04:22: Wenn wir uns jetzt gleich näher mit Stress seinen Ursachen und seinen Folgen beschäftigen, finde ich es wichtig, dass wir zu Anfang einmal klären und da vielleicht jetzt mal an dich tubierst.

00:04:31: zuerst die Frage, was ist denn eigentlich Stress?

00:04:34: Also was passiert bei Stress in Kopf und Körper, sag ich mal?

00:04:39: Also... Wenn wir von der Stressforschungseite aus über Stress nachdenken, dann ist es ein bisschen mehr als das, was wir im Alltag so verstehen.

00:04:48: Ich bin in Hektik und ich bin ein bisschen gestresst.

00:04:51: Sondern wir gehen davon aus, dass es ein psychobiologischer Mechanismus ist, der startet.

00:04:56: Das heißt, wir sind psychische Prozesse und es sind körperliche Prozesse beteiligt.

00:05:01: Man kann sich das so vorstellen, dass eine herausfordernde oder bedrohliche Situation auf uns zukommt.

00:05:08: Die kann neu sein.

00:05:10: Die kann irgendwie eine Schwierigkeit haben, dass man nicht genau weiß, wie man die bewältigen möchte.

00:05:15: Und dann startet der Körper und aktiviert verschiedene Systeme.

00:05:20: Zum einen ändert sich das Denken.

00:05:22: Also wir fokussieren uns sehr auf den Stressor oder wir werden auch verwirrt.

00:05:26: Das ist unterschiedlich.

00:05:27: Da kann man nicht sagen, da gibt es eine Möglichkeit.

00:05:30: Zum zweiten sendet der Körper Botenstoffe aus, um in den Muskeln ein bisschen besser durch Blute zu sein.

00:05:35: schnell reagieren zu können.

00:05:37: Blutzucker wird bereitgestellt.

00:05:39: Das heißt, es wird so eine Aktivierung auf körperlicher Seite da sein.

00:05:42: Und dann haben wir auf der Gefühlsseite eine sinkende Gelassenheit.

00:05:46: Das heißt, wir sind weg von der Ruhe, die wir sonst so vielleicht haben und das entstehen eher ängstliche oder eher ein bisschen ärgerliche Gefühle auch.

00:05:57: Manchmal auch, wenn der Stress sehr stark wird, so ein Unmachtsgefühl, so ein Erstarren, das da ist.

00:06:02: Und aus diesen Gefühlen entstehen Handlungsimpulse.

00:06:05: Das heißt, der eine Impuls kann sein, ich ziehe mich zurück, ich möchte fliehen, ich möchte die Situation vermeiden.

00:06:10: und der andere Impuls kann sein, ich möchte so ein bisschen angreifen und mich wehren oder mich zur Wehr setzen.

00:06:17: Und wenn was extrem stresst, dann kann es auch zu so einem Blackout oder zu einem Erstarren kommen.

00:06:22: Das heißt, wir haben so eine insgesamt eine Bereitstellung von Energie auf verschiedenen Ebenen und die brauchen, wenn es bewältigt ist, wieder Erholung.

00:06:30: Und wenn dann es gelogen ist, den Stress auch gut zu bewältigen, dann fahren die Systeme wieder runter und dann können wir wieder normal weitermachen.

00:06:38: Und in dieser, wir können es auch Welle nennen, die da entsteht, da sind wir in einem gewissen Ausnahmezustand.

00:06:44: Schwierig wird es, wenn die Welle anhält, also wenn wir nicht wieder rauskommen, wenn die Systeme nicht wieder runterfahren und dann können auch Erkrankungen entstehen in genau den Bereichen, die eigentlich positiver Weise dazu beitragen, eine neue Situation gut zu bewältigen.

00:06:58: den Zustand, den du da beschrieben hast, den nennt man doch auch Fight and Flight, oder?

00:07:02: Also dieses entweder ich gehe auf Angriff und ich feite sozusagen den Stress oder ich will einfach nur noch Flüchten und wegrennen.

00:07:10: Genau, man hat ursprünglich gedacht, es gibt Fight und Flight, dann wurde es so ein bisschen auch erweitert in Fight, Flight und Freeze.

00:07:17: Dann gab es sowas auch für den Bereich, wenn ich zu sehr im Stress bin, dann entsteht Ohnmacht oder Erstarren.

00:07:23: Und jetzt gibt es aber auch die Idee, dass es zu Beginn des Stresses erst so eine Art Tent and Befriend Reaktion gibt.

00:07:29: Also erst mal such ich Kooperationspersonen, die mich unterstützen.

00:07:33: Und wenn ich die nicht finde, dann kommt Fight & Flight.

00:07:37: Fight Flight Freeze zum Tragen.

00:07:39: Das heißt eigentlich ist eine gute Möglichkeit, sich mit Stress oder Stress vorzubereiten.

00:07:45: Erst mal zu schauen, habe ich Unterstützung irgendwo, kann ich mich irgendwo anlehnen.

00:07:48: Bekomme ich jemand, der mir hilft in einer schwierigen Stresssituation?

00:07:51: und wenn das nicht gelingt, dann... brechen die Handlung-Symboles ein bisschen durch und dann kommt Fight Flight of Freeze.

00:07:58: David, wenn man sich jetzt die Nachricht von Leon nochmal wieder in den Kopf ruft, dann hört sich das ja eher negativ an, was durch den Stress ausgelöst wurde, also zum Beispiel diese Schockstarre, die er da beschrieben hat.

00:08:11: Gibt es denn auch sowas wie positiven Stress?

00:08:15: Ja, in der Tat hat Stress auch eine positive Funktion.

00:08:19: Das hat Tobias ja gerade schön erklärt, dass der Körper in so einer Alarmbereitschaft versetzt wird und das macht uns leistungsfähig.

00:08:27: Das fokussiert uns.

00:08:29: Das hilft uns dabei, die Herausforderungen, die wir sehen, zu bewältigen.

00:08:33: Dafür wird eben genau diese ganzen körperlichen Reaktionen quasi hochgefahren.

00:08:38: Das klassische Bild ist, dass unsere Vorfahren einem Tiger gegenüberstanden und sich überlegen müssten, ob sie gegen den Tiger kämpfen oder abhauen.

00:08:48: Das funktioniert aber nur... Wenn ich das Gefühl habe, dass ich diese Herausforderung auch halbwegs bewältigen kann, also wenn das in einem angemessenem Niveau ist, wenn ich das Gefühl habe, okay, ja, das ist vielleicht schwierig, jetzt diese Prüfung zu schreiben, ich muss dafür lernen, ich muss mich mit dem Stoff auseinandersetzen, aber ich werde das schon irgendwie schaffen.

00:09:07: Dann kann mich dieser Stress so ein bisschen pushen und mir helfen, da durchzukommen, indem es mich eben quasi mit Energie und so weiter versorgt.

00:09:17: Wenn ich das Gefühl habe, dass ich diese Situation nicht bewältigen kann, weil ich überhaupt nicht gelernt habe, weil ich das Gefühl habe, dass ich das nicht schaffe, weil ich den Stoff nicht verstehe, weil ich keine Zeit habe, etc.

00:09:30: Dann... bewert ich die Situation eben so, dass ich es nicht schaffe.

00:09:35: Und dann kommt eben genau diese Reaktion, dass ich das Gefühl habe, dass ich überwältig bin, dass ich in eine Schockstarre komme oder dass ich eben auch daraus fliehen will.

00:09:44: Und das ist dann das, was zusätzlich sozusagen ich als Stress erlebe, dass ich das Gefühl habe, okay, ich schaffe das einfach nicht.

00:09:50: Und das ist auch genau das, was anfangs beschrieben wurde in der Nachricht.

00:09:55: Jetzt können wir oder kann ich vielleicht schon so ein bisschen spoilern und sagen, dass Leon natürlich nicht der Einzige ist und du hast ja auch schon von dir jetzt David, dem es während seines Studiums so geht.

00:10:05: Gibt es denn Zahlen dazu, wie groß das Stressempfinden unter Studierenden heute ist?

00:10:11: Vielleicht wachst du da direkt anschließend, David?

00:10:12: Ja, sehr gerne.

00:10:13: Also wir haben im Jahr im Jahr

00:10:13: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im.

00:10:28: Also fast die Hälfte Studierende sind häufig gestresst.

00:10:31: Im Vergleich vor zehn Jahren, also im Jahr zwei Tausend Fünfzehn, waren es nur dreinzwanzig Prozent.

00:10:36: Also wir haben da schon über die Zeit eine deutliche Zunahme.

00:10:39: Das gilt nicht nur für die Studierenden, das gilt eigentlich für alle.

00:10:42: Das wundert auch nicht, wenn man sich so anschaut, was in der Welt los ist.

00:10:46: Das ist einfach sehr viel, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen.

00:10:52: Was auffällt, dass es nicht nur Stress ist, der zugenommen hat, sondern auch die emotionale Erschöpfung.

00:10:56: Also wirklich das Gefühl, dass ich es nicht mehr schaffe, mit der Situation zu Recht zu kommen und dieses Erschöpfungsgefühl erlebe.

00:11:04: Das ist auch bei Übereintrittel der Studierenden der Fall, dass sie dieses Gefühl regelmäßig haben.

00:11:10: Und das sind für uns schon klare Signale, dass wir sagen, okay, das ist eine Tendenz, da müssen wir eigentlich frühzeitig auch schon präventiv versuchen, eben die jungen Menschen zu unterstützen, dass sie mit Stress besser umgehen können.

00:11:24: Mhm.

00:11:24: Vielleicht der Vollständigkeit halber, weil du es jetzt nicht erwähnt hattest.

00:11:27: Das ist die Zahlen von der Technikerkrankenkasse, auf die du dich berufen hast aus zwanzig, dreinzwanzig.

00:11:33: Genau.

00:11:33: Ich finde die Zahlen schon ziemlich krass und auch diese Entwicklung, die man da so ein bisschen zeichnen kann.

00:11:40: Tobias, vielleicht die Frage an dich, aber gerne auch an euch beide.

00:11:43: Du hast schon einen Grund, so ein bisschen angerissen.

00:11:46: Was gibt es denn für Erklärungen dafür, warum sich Studierende heute zumindest scheinbar häufiger gestresst fühlen als früher?

00:11:53: zum einen finde ich die Zahlen auch krass.

00:11:55: Also es ist auch für mich jetzt, wenn ich so oft auch in Einzelfällen denken, echt erstaunlich zu sehen, wie groß das Phänomen tatsächlich überall ist und wie viele junge Studierende da auch mit sehr schwierigen Symptomen umgehen.

00:12:09: Und emotionaler Schöpfung ist ja schon eine Vorstufe von Burnout.

00:12:12: Das heißt, es geht nicht nur darum, sich mal kurz wieder zu erholen oder am Wochenende mal schnell an See zu fahren, sondern das sind schon Belastungsfaktoren, die schwierig sind.

00:12:22: Und also eine Veränderung, die ich vielleicht sehe, ist gar nicht in der direkten äußeren Welt, weil in der äußeren Welt haben sich schon seit Generationen Studierende irgendwie neu mit einer interessanten Lebensphase auseinandergesetzt, sind wir das im Alternaus ausgezogen, haben irgendwie eine Identität gesucht, haben angefangen zu schauen, wie möchte ich den Leben, was denn in meine Werte, das heißt so von außen, ist gar nicht... an der Stelle viel passiert.

00:12:50: Wir nehmen bei uns eher wahr, dass so eine gewisse Verunsicherung entsteht bei Studierenden.

00:12:55: Das heißt, das was viele Menschen als Unsicherheit im Leben kennen und das Studium als so ein Prozess, ich lerne auch in Unsicherheit, mich zu eine Situation zu gestalten oder erfolgreich durchs Leben zu gehen, das wird im Moment eher zu einer Verunsicherung von den Studierenden.

00:13:14: Wir sehen, dass die sich selber da manchmal nicht vertrauen, sondern mehr Unterstützungsangebote gerne hätten, von Dozierenden gerne wissen möchten, wie genau, was muss ich tun, um die Prüfung genau richtig zu machen.

00:13:27: Also ein, sich orientieren an Regeln und von denen gibt es weniger.

00:13:33: Das heißt, diese Verunsicherung halte ich für einen wichtigen Punkt, der entstanden ist.

00:13:38: Das Zweite ist, wenn ich mir anschaue, dass wir ungefähr dreißig Studienfächer haben, Aber wir haben ungefähr zehntausend verschiedene Studiengänge, die man im Bachelor studieren kann.

00:13:48: Das heißt, am Beispiel der Psychologie jetzt.

00:13:50: Eigentlich studiert man Psychologie, aber man hat hundertfünfzig Möglichkeiten, verschiedene Arten von Psychologie zu studieren.

00:13:56: Und wenn Studierende gar nicht wissen, was ist denn jetzt genau mein Berufsziel, sich aber schon sehr früh auf was festlegen müssen, dann steigt da auch eine Unsicherheit.

00:14:05: Wie werde ich denn erfolgreich in meinem Leben?

00:14:08: Was kann ich denn tun?

00:14:11: Und dazu kommen jetzt weitere Faktoren wie Sicherlich die finanzielle Situation, die schwierig ist, also wenn Studierende Nebenshops haben, dann sind sie noch gestresst, dass sie die Keitnebenshop haben.

00:14:22: Die Wohnsituation ist gerade zu studieren, beginnt für viele eine sehr unsichere Sache, gerade in größeren Städten.

00:14:27: Das heißt, wir haben so ein paar Faktoren, die einfach studieren, heutzutage auch schwierig machen.

00:14:33: Das finde ich interessant.

00:14:35: Das heißt, es ist jetzt gar nicht auch unmittelbar mit der Studienlast, also mit der schieren Menge an Dingen oder mit unterschiedlichen Prüfungen oder der Menge an Prüfungen in Verbindung zu bringen, sondern du sprichst von so einer Verunsicherung.

00:14:49: Vielleicht kannst du da noch mal ein bisschen näher drauf eingehen, wo die denn herkommt.

00:14:54: Also ist es tatsächlich nur die Menge an Studienfächern, aus der man auswählen kann oder gibt es da noch weitere Faktoren?

00:15:00: die zu so einer allgemeinen Verunsicherung führen.

00:15:02: Also wird wir mit Studierenden auch in unserem... therapeutischen oder beratenen Kontext zu tun haben, dann ist natürlich ein großer Punkt, dass die Prüfungslast zu viel wird oder dass die Konzentration auf Prüfungssituation schwierig wird, dass die Arbeitslast steigt.

00:15:19: Das ist sicherlich ein Punkt, den du auch ansprichst, den kann man nicht verneinen, der ist einfach da.

00:15:23: und gerade, wenn man sieht im Bachelorstudium ist der Leistungsdruck sehr groß, dass überhaupt einen Masterplatz kriegt, dann ist es sicherlich ein Riesenfaktor.

00:15:31: Wir haben jetzt bei uns auch intern diskutiert, weil wir das wahrnehmen, dass Studierende öfter sich danach sehnen, dass sie gegen ihren Stress klare Vorgaben bekommen können, was sie tun müssen, um Studium erfolgreich zu bestehen.

00:15:43: Wir haben das Gefühl, dass immer mehr Studierende den Wunsch haben, von außen eine klare Richtlinie zu bekommen, wie muss ich studieren, welchen Text muss ich genau gelesen haben, welche Anforderungen muss ich am Anfang des Studiums schon erfüllen, am Ende des Studiums erfolgreich zu sein.

00:15:58: Also dieses sich auf ein Prozess einlassen und mal zu sagen, Mensch, das wird jetzt eher eine schwierige Zwischenphase.

00:16:05: Wir klären untereinander Dinge.

00:16:07: Wir zu erleben, wir das als stärker als Verunsicherung erlebt.

00:16:10: Tu ich das Richtige?

00:16:11: Tu ich genug vom Richtigen?

00:16:14: Wie kriege ich das Ganze noch in meinen Alltag rein?

00:16:16: Und wenn dann die Studierenden Dinge lesen müssen, die man früher vielleicht gesagt hat, lest doch mal drauf los.

00:16:21: Schaut euch mal ein gewisses Gebiet an.

00:16:24: Geht man damit um, dass ihr euch eine eigene Meinung dazu bildet, dann wird das gar nicht mehr so als positiver zugewinntes Studium gesehen, sondern aus dieser Leistungssituation, aus diesem Druck, gute Noten zu schreiben, entsteht dann hier das Gefühl, ich möchte meine Zeit so investieren, dass ich nur die Dinge tue, die genau zum Studium passen und die genau mich erfolgreich machen.

00:16:43: Und da fehlt ein Teil des Studierens, nämlich zu lernen, dass man diese Selbstmanagement in schwierigen Situationen aufbauen kann.

00:16:51: Hm,

00:16:51: aber wie kommt das denn?

00:16:53: Also... Genau David, du wolltest ja vielleicht auch einhaken.

00:16:56: Weil das hört sich so ein bisschen an und das will ich dir jetzt aber nicht unterstellen.

00:16:59: Aber wenn ich das so höre, denke ich ja, da liegt es an den Studierenden.

00:17:02: Also warum haben die das dann verlernt?

00:17:03: Warum konnten die das denn vor zehn, zwanzig Jahren und heute nicht mehr?

00:17:06: Was ist da passiert?

00:17:07: Also ich denke, das kann man schon ganz gut erklären, dass diese Zuversicht, würde ich mal sagen, so ein Stück weit fehlt, dass es alles gut wird.

00:17:16: Und da würde ich schon auch nochmal den Blick auf das große Ganze werfen.

00:17:21: Wenn ich das Gefühl habe, ich muss das Richtige studieren, ich muss einen guten Abschluss machen und ich brauche sozusagen Vorgaben, was ich erfüllen muss, damit ich in meinem Studium erfolgreich werde, dann liegt es ja nicht nur daran, dass ich eine große Auswahl an Studienfächern habe und sozusagen mich auch theoretisch ausprobieren kann.

00:17:38: Das ist ja eigentlich eine Freiheit und eine Chance, dass ich wirklich das machen kann, was ich will, sondern dahinter steckt auch ein bisschen die Angst.

00:17:45: Was bringt denn die Zukunft?

00:17:47: Und was ist denn der richtige Weg für mich, damit ich später einen Beruf habe, in dem ich nicht nur überhaupt einen Job finde, in dem ich auch erfolgreich bin, in dem ich mich selbst verwirklichen kann?

00:17:56: Da werden also ganz viele Erwartungen von außen herangetragen, die ich scheinbar erfüllen muss.

00:18:02: Also ich muss das Richtige studieren, damit ich quasi jetzt schon die weichen Stelle für mein späteres berufliches Leben.

00:18:10: Wir wissen, dass das nicht so ist.

00:18:12: Das kann man, wenn man den Weg gegangen ist, dann wahrscheinlich auch erst im Nachhinein vielleicht erkennen.

00:18:19: Und dazu kommt, glaube ich, dass durch die Klimakrise, die verschiedenen Krisen in der ganzen Welt und grundsätzliche Unsicherheit gerade in der Gesellschaft herrscht, wie die Zukunft aussieht.

00:18:32: Und das reflektiert sich dann natürlich auch an meinem beruflichen Werdegang, wo ich mich fragte, ist das ein Beruf?

00:18:38: Indem ich vielleicht überhaupt noch eine Perspektive habe, indem ich vielleicht auch die Chance habe, um es positiv zu formulieren, etwas zu verbessern, zu verändern.

00:18:48: Und das sind Erwartungen, die sind immens.

00:18:51: Und wenn ich diese Erwartung alle erfüllen muss, dann macht das enormen Druck, dass ich quasi jetzt das Richtige machen muss im Studium.

00:18:58: Und das stresst natürlich.

00:19:01: Ja, das auf jeden Fall.

00:19:02: Das kann man verstehen.

00:19:03: Das sind sehr, sehr große Themen.

00:19:06: Gibt es denn, jetzt haben wir viel über diese Verunsicherung gesprochen, da wird darüber hinaus Erklärungsfaktoren für den zunehmenden Stress unter Studierenden, die wir jetzt vielleicht noch nicht angesprochen

00:19:16: haben.

00:19:16: Also nach wie vor ist es auch so, dass wenn wir uns jetzt nur das Studium anschauen, dass die Prüfungen und der Lernstoff und das gute Noten schreiben, sind die wichtigsten Stressoren quasi für Studierende.

00:19:30: Was auch zugenommen hat, das hat mir nur gerade so ein bisschen gestreift, das Thema Mehrfachbelastungen.

00:19:37: Also heute haben viel mehr Studierende im Nebenjob und müssen sich auch das Leben gerade in den großen Städten damit finanzieren.

00:19:45: Und das ist natürlich etwas, was zusätzliche Ressourcen kostet.

00:19:48: Wenn ich am Wochenende arbeite, habe ich keine Zeit, mich zu erholen oder keine Zeit, mich auf eine Prüfung vorzubereiten.

00:19:55: Und ich habe natürlich auch immer die mentale Belastung, dass ich zusätzlich gucken muss, okay, habe ich Geld, um mir mein Leben zu finanzieren.

00:20:02: Nicht alle haben die Möglichkeit, dass die Eltern hier unterstützen oder das BAföG gezahlt wird.

00:20:07: So dass das auch eine Entwicklung ist, die wir sehen, dass sozusagen diese Mehrfachbelastung durch einen zusätzlichen Job neben dem Studium oder durch familiäre Verpflichtungen neben dem Studium auch zugenommen

00:20:17: haben.

00:20:18: Was ich auch interessant fand oder was mir aufgefallen ist in dem Gesundheitsreport, den du vorhin erwähnt hattest, David, ist, dass Studentinnen sich signifikant häufiger gestresst fühlen als Studenten.

00:20:31: Und ich glaube, das ist auch was, was sich in generellen oder allgemeinen Stresserhebungen zeigt, also dieser Unterschied zwischen Frauen und Männern.

00:20:39: Warum ist das denn so?

00:20:41: Ja, das ist tatsächlich so, warum.

00:20:43: Da gibt es verschiedene Erklärungsansätze.

00:20:47: Häufig ist es auch ein gesellschaftliches Thema tatsächlich.

00:20:51: Die Leistungen von Frauen werden in unserer Gesellschaft nicht genauso anerkannt wie die Leistung von Männern.

00:20:58: Das sehen wir im beruflichen Kontext ganz klar, dass Frauen dort sozusagen für die gleiche Wahrnehmung mehr leisten müssen.

00:21:06: Das führt auch dazu, dass natürlich der eigene Leistungsdruck und der eigene Anspruch, den ich als Frau, also nicht ich als Frau, sondern den Frauen an sich haben, höher ist.

00:21:17: Das heißt, da habe ich zusätzlich das Gefühl, ich muss mehr leisten, damit ich überhaupt quasi eine gleiche Leistung, eine gleiche Anerkennung bekommen wie meine männlichen Kommilitonen.

00:21:29: Das ist das eine.

00:21:30: Das andere ist auch wieder das Thema Doppelbelastung und Mehrfachbelastung, dass hier auch Frauen stärker von betroffen sind als Männer.

00:21:38: Und noch mal was Positives reinzubringen, was wir auch wissen, ist, dass Frauen eine höhere Bereitschaft haben, sich Unterstützungsangebote zu suchen und wahrzunehmen.

00:21:48: Also sind eher bereit Beratungsangebote, aber auch... Achtsamkeitstraining, Entspannungsangebot etc.

00:21:56: wahrzunehmen, sodass hier auch ein quasi ein Stück weit ein Ausleicht stattfindet, weil Frauen da eben offen damit umgehen können.

00:22:03: Ich wollte es gerade ganz kurz vielleicht noch mit zwei Aspekten ergänzen, die ich da auch spannend finde.

00:22:07: Zum einen wir haben, wir sehen schon auch in Studien, dass schon zu Abi-Zeiten junge Frauen bessere Noten haben im Schnitt als Männer.

00:22:15: Das heißt, das Engagement für eine für so eine berufliche Situation ist, ist höher als bei Männern.

00:22:22: Das heißt, später, wenn die Studienanforderungen steigen, müssen Frauen, glaube ich, auch mehr aufpassen, dass sie das gut im Balance halten mit all den anderen Aspekten.

00:22:29: Und das ist, was David gerade gemeint hat, wenn eine Mehrfachbelastung dazukommt, kann das schwierig sein.

00:22:33: Und das Zweite ist mit den Beratungsangeboten.

00:22:35: Wir sehen es auch hier, dass mehr Studierende, also weibliche Studierende, sich bei uns Unterstützung holen als männliche Studierende.

00:22:43: Da ist, glaube ich, die Bereitschaft zur Unterstützung, die Offenheit gegenüber diesen Themen besser und stärker und größer.

00:22:49: Ja, wo du gerade das ansprichst und du hast das vorhin schon so ein bisschen angerissen, wird mich schon nochmal interessieren, wenn wir sozusagen nach Freiburg zu dir blicken.

00:22:59: Welche Erfahrungen du gerade mit Studierenden machst, was du bei denen beobachtest, was da vielleicht so Themen sind, um auch Leon sozusagen in dieser Folge nicht so allein zu lassen?

00:23:09: Also im einen müssen wir schon sehen, dass ganz viele Studierende ihr Studium sehr gut engagiert, positiv, selbstbewusst, optimistisch absolvieren können, diese Zeit als wirklich wertvolle Lebensphase irgendwie sehen können, Freundschaften, Glück für ihn, Leben lang halten.

00:23:27: Also ich glaube, ganz viele kommen gut mit der Situation zu Recht, auch hier in Freiburg.

00:23:32: Ich sehe von struktureller Seite hier, dass immer mehr Beratungs- und Informationsangebote macht, um Studierenden Unterstützung zu bieten.

00:23:41: Vielleicht könnte es noch mehr auf individueller Ebene sein mit Stressmanagement, Trainings und Achtsamkeits angeboten, dass die auch angenommen werden können.

00:23:50: Und auf der anderen Seite sehen wir Einzelfälle, denen geht es wirklich schlecht.

00:23:54: Und da geht es auch so wie das Leon geht, dass am Anfang eher Unterstützungsbedarfe sind.

00:23:59: Da kann man sagen, welche Ansprechmentoring-Situationen gibt es vielleicht, um Unterstützung zu bieten.

00:24:05: Kann man da nochmal schauen, wo man in Freundes oder bekannten Kreisenderstützung bekommt.

00:24:10: Das wäre auch einer strukturellen Ebene was wichtiges.

00:24:13: Wir haben in Freiburg hier bei uns auch einige Fälle von Studierenden, die im Vorfeld schon mal psychologische Behandlung bekommen hatten und die im Studium durch den Stress dann noch mal aktiviert werden.

00:24:26: Ich habe jetzt auch einen Blick darauf, dass es durch den Stress nicht nur darum geht, ganz präventiv damit umzugehen, sondern eher auch so eine Ermunterung.

00:24:33: Wenn durch ein Studium was wieder aufbricht, was man vielleicht von früher kennt, dann ruhig Unterstützung holen oder schauen, was kann da noch mal sein.

00:24:41: Es sind vielleicht ein bisschen anfälliger dafür, dass durch die neue Situation, durch den Studienstress nochmal Symptome auftauchen.

00:24:49: Deshalb, da würde ich sagen, da haben wir ja Kontakt zu Studierenden Freiburg, die da Unterstützung auch annehmen wollen.

00:24:57: Aber da lasse ich den Leon im Moment immer noch so ein bisschen alleine.

00:24:59: Also es geht vielleicht nochmal um ganz konkrete Tipps wie, aber vielleicht kommen wir später nochmal dazu.

00:25:04: Genau, ich wollte gerade sagen auf die Unterstützung, die man sich suchen kann und mögliche Lösungen und einen Umgang, da kommen wir gleich nochmal drauf zu sprechen.

00:25:13: Ich würde vielleicht vorher nochmal einen Schritt vorgehen und trotzdem aber aufs Individuum gucken.

00:25:20: und die Frage vielleicht an dich, David.

00:25:23: Welche Warnsignale kann man denn im besten Fall, sage ich mal, wahrnehmen als Studierender, Studierende, bevor sein Stress zu viel wird?

00:25:34: Also die Warnsignale können individuell sehr unterschiedlich sein.

00:25:37: Das muss man erstmal vorweg sagen.

00:25:39: Der eine merkt, dass er körperlich, dass er Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Verspannungen hat.

00:25:45: Manche ziehen sich eher zurück aus den sozialen Kontakten.

00:25:49: Also da wäre erstmal der erste Punkt zu wissen, was sind denn meine Frühwarnsignale?

00:25:53: Wo merke ich, dass ich gestresst bin und dass es mir zu viel wird?

00:25:57: Weil ich muss die kennen, damit ich sozusagen darauf reagieren kann.

00:26:01: Und ganz pauschal, würde ich sagen, dann, wenn die Selbstfürsorge zu kurz kommt, ist eigentlich schon ein wichtiger Punkt überschritten.

00:26:09: Das heißt, wenn ich nicht mehr das Wochenende habe, um mich zu regenerieren oder wenn ich es nicht mehr schaffe, abends mal eine Runde Netflix auf dem Sofa zu gucken, weil ich noch ein Nebenjob habe oder lernen muss, weil dann habe ich eben nicht mehr diese Erholungsphase, wo der Körper wirklich auch ... runter kommt und aus dieser Alarmbereitschaft raus kommt, dann bleibe ich in diesem Dauerstress zustande und das ist wirklich das, was gesundheitlich auch ein Risiko ist.

00:26:38: Das heißt, ich muss gucken, was sind eigentlich meine Möglichkeiten, um meine Akkus aufzuladen, um wieder Kraft zu tanken und habe ich im Alltag genug Zeit dafür.

00:26:48: Es gibt immer Phasen, jetzt Prüfungssituation, da bin ich vielleicht über Wochen wirklich fokussiert und arbeite an der Vorbereitung für die Prüfung.

00:26:56: Aber danach sollte ich dann auch die Zeit haben, wieder mich zu erholen.

00:27:01: Und wenn das nicht da ist, dann würde ich gucken, dass ich etwas an meinem Alltag und meiner Routine erinnere.

00:27:08: Wenn diese Erholungsphasen ausbleiben und ich dauerhaft in so einem Stresszustand bin, dann kann man das ja, glaube ich auch, oder spricht man von chronischem Stress.

00:27:16: Vielleicht kannst du noch mal sagen... Was genau das ist und was diese negativen Folgen denn sind von chronischem Stress, die du gerade angesprochen hast.

00:27:24: Ja, wir hatten das ja gerade Eingangs schon so ein bisschen erläutert, dass Stress auch eine körperliche Reaktion ist, dass der Körper eben in eine Alarmbereitschaft versetzt wird.

00:27:34: Die Muskel werden durch Blute, die Atmung wird erhöht, die Herzfrequenz wird erhöht.

00:27:39: Und dafür sind zum Beispiel Cortisol vor allen Dingen mit verantwortlich auch noch ein paar andere Neurotransmitter, aber wollen wir es mal nicht zu wissenschaftlich machen.

00:27:51: Und wenn ich jetzt sozusagen diesen Dauerzustand habe und nicht mehr in die Erholung komme, dann bleibt auch mein Cortisol-Spiegel hoch.

00:27:59: Und das führt auf körperlicher Ebene tatsächlich dazu, dass zum Beispiel das Immunsystem geschwächt ist, also ich bin anfälliger für Infektionen beispielsweise, das Risiko für Bluthochdruck steigt, Schlafstörungen können entstehen, weil eben auch mein Melatoninspiegel sich verändert.

00:28:19: Bis hin zu Herzerkrankungen haben wir wirklich körperliche Risikofaktoren.

00:28:23: und wir sehen das auch, wenn wir uns die Leute angucken, die dauerhaft gestresst sind und die, die sozusagen vielleicht mal punktuell Stress erleben.

00:28:33: dass die körperlichen Beschwerden bei den gestressten Menschen durchsignifikant höher sind als bei denen nicht dauerhaft gestressten.

00:28:40: Also hier sind wir wirklich im Zusammenhang zwischen den körperlichen Risikofaktoren und dem chronischen Stress.

00:28:49: Tobias, du hast vorhin, als David die Zahlen genannt hat oder die zunehmenden Stresszahlen, so nenn ich's mal, und die Rede war von Erschöpfung.

00:29:01: Hast du gesagt, oh, das ist ja auch schon so eine Vorstufe von Burnout, wenn ich es jetzt richtig erinnere.

00:29:07: Wie kann man dann das unterscheiden?

00:29:09: Also das Watch wird ja dann oft im Kontext von Stress so im Raum herum.

00:29:13: Vielleicht können wir es einmal zumindest ein bisschen klarer machen, was denn jetzt Stress oder Erschöpfung von Burnout tatsächlich unterscheidet.

00:29:21: Ich würde bei dem Prozess mal starten, mit sich anstrengen.

00:29:25: Also man kann sich anstrengen und durch die Anstrengen ist man vielleicht erschöpft.

00:29:30: Und nachdem man sich angestrengt hat und erschöpft ist, dann erholt man sich wieder.

00:29:33: Man kennt es vom Sport und sagt so, das wäre ein guter Trainingseffekt, dass ich mich anstrenge und dann wieder erhole davon.

00:29:41: Wenn jetzt meine Anstrengung stärker wird und ich es nicht mehr schaffe, mich gut zu erholen, dann fängt die Erschöpfung an.

00:29:49: Das heißt, meine ganzen Systeme, die hochfahren, die auch der David sehr schön gerade nochmal genannt hat, die bleiben so ein bisschen erhöht und ich brauche mehr Zeit, um mich zu erholen.

00:29:58: Wenn das nicht gelingt, dann bin ich bei der Erschöpfung.

00:30:00: Das heißt, der Erschöpfung gilt als Vorstufe, also als Zwischenstufe, in der jetzt als Burnout-Kriterium zum Beispiel einen Wochenende nicht mehr ausreicht, um mich zu erholen.

00:30:10: Das ist ja vorhin schon so ein bisschen angeklungen.

00:30:12: Das ist also nicht mehr gelingt, diesen anstrengenden Teil mit einer Gegenregulation unterzubekommen.

00:30:19: Ich habe aber immer die Möglichkeit, durch ein bisschen längere Erholung mich wieder zu regenerieren.

00:30:28: Der Prozess Richtung Burnout ist eigentlich einer, bei dem ich jetzt sagen muss, es kommen immer so ein paar Symptome noch dazu.

00:30:34: Zum Beispiel ich mache mehr Fehler, weil ich mich nicht mehr richtig konzentriere.

00:30:38: Ich werde gereizt, weil ich glaube, das müsste doch jetzt alles klappen, aber meine Ansprüche bleiben hoch, aber ich bin schon erschöpft.

00:30:46: Stück für Stück entstehen mehr Symptome und ich hätte immer noch die Möglichkeit, stopp zu sagen.

00:30:51: Wenn es jetzt aber jemand, weil er unter Prüfungsstress ist, weil er in sonstigen Situationen sich selbst viel abverlangt, sich nicht erlaubt, eine Erholung zu machen, sich nicht erlaubt zu regenerieren oder diese Wippe, die auf der einen Seite eine Belastung hat, auf der anderen Seite wieder mit Erholung auszugleichen, dann bleibt dieses chronische Stressniveau stabil und es kommt zu weiteren psychosomatischen Symptomen.

00:31:15: Das können jetzt eben der genannte Bluthochdruck sein, die Schlafstörungen sind bei uns immer wieder sehr häufig.

00:31:20: Und wenn da eine Erschöpfung zustande kommt, die uns dann auch im Alltag nicht mehr funktionieren lässt, die dann zum Beispiel dazu führt, dass ich morgens mich zurückziehe statt an die Uni zu gehen, dass ich kurzfristigen Termin mit Freunden absage, dass ich eigentlich weiß, ich möchte jetzt eigentlich gern ein bisschen Sport machen, aber ich ziehe mich zurück.

00:31:40: Denn also der Alltag dann beeinflusst es davon, dass ich mich zu erschöpft fühle.

00:31:44: Dann fängt dieses Burnout an.

00:31:46: Das heißt, wir haben dann eine emotionale Erschöpfung, die vorhin genannt wurde.

00:31:50: Wir haben eine reduzierte Leistungsfähigkeit und wir haben so eine Schwierigkeit im Alltag wieder zu einem Funktionieren zu kommen.

00:31:58: Und wenn dieses Syndrom dann entsteht, also über längere Zeit keine Erholung, Stress bleibt chronisch und trotz ersten Symptomen mache ich weiter, weil ich mir nicht erlaube, Pause zu machen, dann kann dieses Burnout-Syndrom entstehen.

00:32:11: Wenn man deine Ausführungen jetzt gehört hat und sich denkt, Scheiße, das trifft zu, also bevor wir jetzt vielleicht über den Umgang mit Erschöpfung oder ersten Stresssymptomen sprechen, Wenn jemand hört und denkt, Mist, das kommt mir irgendwie ziemlich bekannt vor, was kann diese Person denn dann vielleicht auch im studentischen oder universitären Kontext tun?

00:32:31: Wo kann man Hilfe bekommen?

00:32:33: Also der erste Schritt, der die Situation noch ein bisschen komplizierter macht.

00:32:38: ist, dass die Selbstwahrnehmung oft gar nicht so ist, dass ich jetzt Hilfe annehmen möchte oder Hilfe suche, sondern die Selbstwahrnehmung ist manchmal, ich möchte nicht schwach wirken, ich muss einfach nur durchhalten, nur noch eine Prüfung, nur noch ein Wochenende durch lernen.

00:32:51: und dann kommen Freunde und sagen, jetzt du bist schon irgendwie so gestresst, jetzt machen wir langsamer, dann sagt man, nee, nee, das muss jetzt sein, also das heißt der erste Schritt.

00:32:59: um Hilfe annehmen zu können oder zu suchen, ist sich selbst einzugestehen.

00:33:03: Ich bin im Moment gestresst.

00:33:04: Ich muss so ein kleines Stoppschild hochhalten und sagen, Stopp, jetzt muss ich mich mal um mich selber kümmern.

00:33:09: David hat vorhin das Wort Selbstfürsorge genutzt.

00:33:12: Ich finde das genau richtig.

00:33:13: Also es ist dann über eine gewisse Zeit die Grenze der Selbstfürsorge nicht eingehalten worden.

00:33:19: Und dann hätte man eigentlich auch gerne den Erfolg dafür.

00:33:21: Also sagt man jetzt, zahle ich doch nicht noch den Preis, dass ich jetzt auch noch die Prüfung schmeiße, obwohl ich so lange schon gelernt habe.

00:33:27: So, das wäre Schritt eins.

00:33:29: Und Schritt zwei ist dann wirklich sich bei Freundennummer informieren.

00:33:32: Mensch, bin ich denn wirklich so sehr zurückgezogen oder sich mal zu offenbaren?

00:33:37: Ich kann wirklich nicht mehr.

00:33:38: Mir geht es wirklich ein bisschen schlecht oder ich brauche mehr Ruhe.

00:33:41: Also dieser Austausch im Freundeskreis ist, glaube ich, der erste Schritt.

00:33:45: Auf professioneller Ebene gibt es in der Regel an den unistudentischen Beratungsstellen, die dafür Unterstützung bieten.

00:33:52: Es gibt auch mal den Hausarzt, der erste Unterstützung bietet.

00:33:56: Und natürlich gibt es dann Aber das machen viele erst den zweiten, dritten Schritt, den Weg auch Richtung psychotherapeutische Unterstützung.

00:34:03: Aber den würde ich vielleicht auch so für Studierende empfehlen, geht erst mal zu einer Beratungsstelle, informiert euch im Freundeskreis und vielleicht noch mal zum Hausarzt, um dann noch mal eine Rückmeldung zu bekommen, ob das wirklich schon gewisse bedenkliche Ausmaße angenommen hat.

00:34:19: David, vielleicht auch noch mal die Frage an dich.

00:34:21: Und wenn wir zurückdenken an die Symptome sozusagen, die Leon geschildert hat.

00:34:27: Gibt es aus deiner Sicht noch Maßnahmen oder Möglichkeiten, mit so einem Stress umzugehen?

00:34:34: Also ich finde erstmal den Hinweis auf den Freundeskreis und auch von mir sehr wichtig, weil was wir auch erleben, ist, dass häufig die Studierende sich damit alleine fühlen.

00:34:46: Also nur mir geht es so, ich bin gestresst.

00:34:47: alle anderen, die wuppen das natürlich einfach.

00:34:50: Und wenn ich dann ins Gespräch gehe und mich öffne und sage, ist aber ganz schön viel und ich habe es für dich schafft das nicht mehr, dass dann häufig auch sehr viel Zustimmung oder Unterstützung kommt und man eben nicht mehr alleine mit dem Thema ist.

00:35:02: Und allein das ist schon eine wichtige Ressource, dass man sozusagen Verbündete hat und auch gemeinsam natürlich nach Lösungen schauen kann oder vielleicht auch nochmal Unterstützungshinweise bekommt aus dem Freundeskreis.

00:35:14: Also da auch ein Stück weit der Appell an die Selbstoffenbarung und sich sozusagen trauen, da mit ans Nicht zu gehen, weil Wahrscheinlich wird es den Kommiliton und Kommiliton ähnlich gehen.

00:35:27: Und das kann schon sehr viel Erleichterung sein, dass man eben damit nicht alleine ist.

00:35:33: Ein Punkt, will ich noch ergänzend sagen, für die Personen, die jedes Gefühl haben, ich kann auch noch was dagegen tun.

00:35:40: Also ich bin gestresst, aber ich habe irgendwie das Gefühl, ich möchte auch aktiv werden.

00:35:44: Gibt es natürlich auch verschiedene Angebote.

00:35:47: Also viele Hochschulen bieten mittlerweile auch Stressmanagementkurse an.

00:35:52: Als Krankenkasse bieten wir auch Stresskurse, Entspannungskurse, Achtsamkeitskurse an.

00:35:58: Also das ist auch nochmal ein Weg, wo man sich informieren kann, was gibt es denn, wo kann ich etwas dagegen tun, um vielleicht auch meinen Weg zu finden, um besser in die Entspannung oder in die Erholung zu kommen.

00:36:08: Was ich mich jetzt noch frage, weil wir vorhin so viel über diese allgemeine Verunsicherung gesprochen haben und so Sorgen, die ja sehr in der Zukunft liegen, viele Dinge, die ungewiss sind.

00:36:19: Also jetzt vorhin hast du Beispiel Klimakrise genannt.

00:36:22: Da hilft mir jetzt nicht wahrscheinlich so ein Entspannungskurs auch weniger.

00:36:26: Also vielleicht habt ihr da nochmal Gedanken stützen, weil wir es jetzt eben aufgemacht haben, was vielleicht Leuten helfen kann, die sagen ja irgendwie stimmt, ich mache mir voll viel Sorgen, das stresst mich, ich weiß nicht was die Zukunft bringt, das ist ja auch einfach legitim zu großem Teil.

00:36:41: Genau.

00:36:41: Die Frage nach Gedankenstützen, wie man damit vielleicht umgehen kann.

00:36:45: Vielleicht ist auch da schon mal einen Punkt, sich anderen zu öffnen und mit anderen darüber zu sprechen.

00:36:49: Und zu gucken, geht es denen auch so.

00:36:51: Aber vielleicht habt ihr noch weitere Ideen.

00:36:53: Also ich würde zuerst... nochmal sagen, dass ich das ganz wichtig finde, dass man sich auch in der Studienzeit Gedanken und Überlegungen macht, wie kann ich denn die Zukunft der Welt irgendwie verbessern, also so eine allgemeine Vision soll nicht jetzt unterdrückt werden und gesagt werden, jetzt macht euch mal nicht die Sorgen, die wird schon irgendwie alles gut werden, sondern gerade in dieser Lebensphase entstehen ja auch viele neue, tolle Ideen um, um was zu ändern.

00:37:15: Wenn ich aus Stressperspektive drausschau, dann ist glaube ich ein Unterschied, ob ich in der Zone des eigenen Einflusses mich bewege.

00:37:23: oder in der Zone eines Nicht-Einflusses.

00:37:26: Und wenn ich jetzt merke, ich bin gestresst, dann ist, glaube ich, so eine innere Aufgabe, ein bisschen stärker zu schauen, wo sind Möglichkeiten, selbst aktiv zu sein.

00:37:34: Also was habe ich ein bisschen im Griff?

00:37:36: Stress hat oft etwas mit Kontrollverlust zu tun und dann sinkt der Optimismus.

00:37:40: Und wenn ich jetzt sage, okay, ich habe einen gewissen, mein Verhalten, heute habe ich unter Kontrolle.

00:37:47: Ich kann Sport machen, ich kann mich ausruhen, ich kann eine Netflix-Folge irgendwie schauen, ich kann auch lernen.

00:37:53: Dann bin ich eher bei den Dingen, die ich im Griff habe.

00:37:56: Und wenn jetzt Ängste aufkommen, wie die Klimakrise oder wie allgemeine Verunsicherungen, die tatsächlich auch gesellschaftlich im Kontext da sind, dann kann ich für die ein gewisses Zeitfenster und ein gewisses Energieffenster bereithalten.

00:38:08: Aber ich brauche immer den Kontakt zu einem festen Stand auf dem Boden.

00:38:13: Und den habe ich in der Zone, in der ich selber aktiv sein kann.

00:38:16: In einem Freundeskreis mit anderen Personen, mit Routinen, die mir vielleicht durch den Alltag gut helfen.

00:38:21: Und dann kann ich ergänzend sagen, und jetzt kümmere ich mich heute Abend noch um diese größeren Themen.

00:38:25: Das ist, glaube ich, so eine Balance, die auch hilfreich sein könnte, um nicht die Aufmerksamkeit nur in den Ängsten und nur in den großen Themen zu verlieren.

00:38:33: Super.

00:38:33: David, hast du da Ergänzung zu?

00:38:35: Das finde ich sehr passend formuliert und das nimmt auch ein bisschen diese Hilflosigkeit, also dieses Gefühl, ich kann nichts tun.

00:38:45: Ja, wahrscheinlich im Großen und Ganzen mag das so scheinen, aber genauer deswegen ist es wichtig, sich auf die Dinge zu konzentrieren, wo ich etwas verändern kann und wo ich die Kontrolle sozusagen habe.

00:38:56: Das heißt nicht, dass ich das ausblenden soll und mich da überhaupt nicht mit beschäftigen soll, aber einfach ein realistischer Blick drauf, wo ich ganz konkret etwas verändern kann und wo nicht.

00:39:07: Super.

00:39:08: Und da wir jetzt ja Leon doch noch so ein Stück weit alleine gelassen haben, würde mich zum Abschluss noch interessieren, wie es denn bei euch im Studium war.

00:39:15: Also empfandet ihr das als stressig?

00:39:18: Und was hat euch vielleicht geholfen, den Stress so ein bisschen beiseite zu legen und damit umzugehen?

00:39:24: Wenn ihr das geschafft habt, das ist natürlich die Voraussetzung.

00:39:26: Also, ich hätte kurz davor doch für Leon noch ein, zwei Punkte, die vielleicht allgemein interessant sein könnten, weil ich... Gerne.

00:39:33: Ich finde, er hat es super gemacht.

00:39:34: Also, der Leon hat ja Prioritäten gesetzt, was ich allgemein als guten Tipp finde, zu sagen, schaut mal, was für Aufgaben müsst ihr jetzt bewältigen?

00:39:43: Wie müsste die Sachen hinkriegen?

00:39:44: Was ist Lernzeit?

00:39:45: Was ist Zeit, um sich in einem neuen Stadt irgendwie zu orientieren?

00:39:49: Super.

00:39:50: Dann hat er, ist er offen mit der Situation umgegangen, dass er auf seine Aktivitäten achtet, sich mit Sport, mit Freunden, neue Routinen aufbauen.

00:39:58: Auch das hat er super gemacht.

00:40:00: Und das Dritte, was ich auch immer wieder als sehr wertvoll empfinde, ist diese soziale Unterstützung annehmen, entweder im professionellen Kontext oder für sich selber.

00:40:07: Und da hat der Leihung, glaube ich, genau die richtigen Schritte, ist er gegangen.

00:40:11: Und ich drücke jetzt einfach die Daumen, dass es da weitergeht für ihn.

00:40:15: Und wenn ich jetzt an mich selber denke, ich habe schon ordentlich Stress im Studium gehabt.

00:40:22: Ich habe zwei Studien gemacht und beide Male gemerkt, wie schwierig die finanzielle Situation irgendwie zu bewältigen ist.

00:40:30: Ich habe für mich ein paar Hobbys durchgehalten und das hat mich glaube ich immer wieder stabilisiert.

00:40:36: Also ich glaube, ich habe nie so viel Sport gemacht wie in der Prüfungsphase.

00:40:41: ... um irgendwie da zu schauen, dieses Post-Exercise-Window.

00:40:44: Also es gibt so ein Fenster, nachdem er Sport getrieben hat, wo man weiß, da kann ich mich gut konzentrieren.

00:40:49: Und diese neunzig Minuten haben mir oft in Prüfungsvorbereitungszeiten viel ... ... haben mich oft gerettet ... ... und ansonsten einfach mit ... ... hab ich es geschafft, mit ein paar Kumpels ... ... die Situation und mit Unterstützung hinzubekommen.

00:41:03: Aber ich würde sagen, es war schon eine sehr anstrengende Zeit.

00:41:06: Super, ich glaube, der Gedanke hilft und das Postexercise wohin dauert, das finde ich auch nochmal einen sehr guten Tipp.

00:41:12: David, wie war das denn bei dir?

00:41:14: Ja, ich fand auch vor allen Dingen die Prüfungsphasen immer sehr stressig, weil das war endes Semester doch immer sehr geballt, an Energie, die man da reinstecken musste, die ich da reingesteckt habe.

00:41:26: Sport war tatsächlich auch für mich ein wichtiger Faktor, um ausgereicht zu haben, weil es auch einfach körperlich mich so ein bisschen runtergefreguliert hat.

00:41:36: Und was ich mir selber auch immer wieder vorgehalten habe, ist mir zu zeigen, wie weit ich es eigentlich schon geschafft habe.

00:41:44: Also ich habe ein Abitur gemacht mit einem guten Abstoß, ich habe den Studienplatz bekommen, ich habe schon andere Prüfungen sozusagen erfolgreich geschrieben und sozusagen diese Perspektivwechsel hilft dann auch, sich selber so ein bisschen zuversicht zu geben, dass ich diese Prüfung auch noch schaffe.

00:42:01: Es ist anstrengend, aber am Ende wird es wahrscheinlich gut ausgehen und das schafft so ein bisschen dann Ausgleich, dass man sich nicht nur auf diese Herausforderungen konzentriert und was alles schief gehen kann, sondern wirklich auch nochmal die eigenen Stärken und die eigene Ressourcen, die man mitbringt, die nochmal sich vorhalten, was man eigentlich alles Tolles kann und das hilft.

00:42:21: Super.

00:42:21: Das sind doch hoffentlich hilfreiche Tipps zum Ende und dann danke ich euch für das Gespräch und eure Zeit.

00:42:27: Ja, dir auch, vielen Dank.

00:42:29: Dankeschön.

00:42:32: Das war die zweite von drei Folgen der diesjährigen Staffel How It Works.

00:42:37: Präsentiert von der TK.

00:42:39: Die nächste Folge kommt in ungefähr zwei Wochen.

00:42:42: Da geht es um Körperideale und den Druck, den sie ausüben.

00:42:46: Genauer gesagt, es geht um die Abnehmensspritze und was der Hype des Medikaments mit uns macht.

00:42:51: Wenn euch diese Folge gefällt, bewertet diesen Podcast doch gerne und lasst ein Abo da.

00:42:57: Und wenn ihr noch weitere Tipps rund um eure Gesundheit wollt, hört euch doch gerne unsere anderen Staffeln an.

00:43:02: Auch hier sprechen meine KollegInnen mit tollen ExpertInnen.

00:43:05: Es geht zum Beispiel um Ängste, Therapie oder die Quarterlife Crisis und den Stress, der damit verbunden ist.

00:43:12: Bis dahin, macht's gut.

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